Kategorie: Blog

  • Meine Tante hat ihr Schlafzimmer neu eingerichtet und sich von mir ein passendes Bild in der Farbe des Bettes gewünscht. Die Vorgabe: Es soll zu Eisblau harmonieren.
    Das Maß des gewünschten Bildes, war leider auch kein gängiges und so musste ich nach ewig langer Zeit wieder einmal eine Leinwand spannen.

    Das lief ja alles noch gut, dachte ich….
    Leider habe ich die Leinwand nicht fest genug gespannt und auch nicht daran gedacht, ein Kreuz, statt nur einen Mittelsteg zur Stabilität in den Keilrahmen einzufügen. Warum? Ich weiß es nicht….

    Bei diesen Spachteltechniken ist es wichtig wirklich gut gespannte Leinwände zu haben, denn sonst wird das nichts. Durch die Feuchtigkeit und natürlich auch das Gewicht der gespachtelten Materialien dehnte sich das Gewebe stark aus und hing letztendlich durch.

    Im getrockneten Zustand machte das zwei unschöne Gruben in der Mitte des Bildes. Ich habe alles mögliche versucht um das irgendwie ausgleichen zu können, aber es half alles nichts. Es wurde nur noch schlimmer. Auch gefiel mir die Farbe nicht so richtig. Es war für mich einfach nicht stimmig.

    Ich konnte einfach nichts mehr „ausbessern“! Das Bild war misslungen. So entschied ich mich, das gespachtelte Leinen wieder vom Keilrahmen herunter zu nehmen und das ganze nochmals neu zu machen.

    Manchmal muss man auch loslassen und neu anfangen können. Gar nicht so leicht ….  

    "ohne Titel"
    „ohne Titel“ Mischtechnik, Tempera auf Leinwand 40 x 90

    Ich habe das Bild mit Schleifpapier aufgeraut und danach mit Stucco Marmorino und Sumpfkalk darüber gespachtelt und überarbeitet. Das neue Ergebnis gefällt mir nun viel besser und meiner Tante hoffentlich auch.

  • Vor mehr als 2 Jahren hatte ich das Gefühl mit meiner Malerei im stillen Kämmerlein nicht mehr weiterzukommen. Obwohl ich mit dem Wissen meines Vaters, der auch malt, mit diversen online Seminaren und natürlich mit dem einen, oder anderen Buch doch einiges dazulernte, merkte ich das mir etwas fehlt.

    Erfahrungen

    Erst dadurch wurde mir bewusst, wie wichtig es ist sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und zu sehen wie diese die gelernten Techniken für sich anwenden. Sehr aufschlussreich waren auch die gemeinsamen Bildbesprechungen. Zu Beginn empfand ich das eher als unangenehm vor den Teilnehmern meine Arbeiten zu präsentieren. Da wir glücklicherweise bei allen Seminaren eine sehr harmonische Gruppe waren, fiel es mir dann doch leichter als zuvor gedacht. Die Beurteilungen der Dozenten und Seminarteilnehmer meiner Arbeiten fielen dann doch positiv aus und das freute mich natürlich sehr.

    Meine Selbsteinschätzung war demnach falsch! Ich war der Meinung, dass ich nicht gut genug bin.

    Quintessenz des Ganzen ist, dass ich mich dadurch weiterentwickeln konnte, neue Techniken und ganz liebe Menschen kennengelernt habe. Außerdem musste ich mich erstmals intensiv mit meinen Arbeiten auseinandersetzen. Manches über mich, dem ich vorher nur wenig Beachtung schenkte und mir so auch kaum bewusst war, kam besonders bei dem Seminar TAO an den Tag ….

    Insgesamt haben mir diese Seminare mehr Selbstvertrauen in meine Arbeit gegeben. Danke an die beiden Dozenten Renata Schepmann und Gabriele Musebrink.

    Ich freue mich schon auf die nächsten Kurse

  • Habe keine Angst vor der Perfektion, du wirst sie nie erreichen.“

    „Salvador Dali“

    Wieder sucht mich eine Malblockade heim, diesmal ist es aber besonders schlimm. Dabei dachte ich dies endlich überwunden zu haben. Leider ist das nicht so.
    Mein Hang zum Perfektionismus stellt sich mir als immer größerer Stolperstein in den Weg, der kaum mehr zu überwinden ist.

    Die Angst etwas falsch zu machen, die falsche Farbe zu verwenden, keine Tiefe in meine Bilder zu bringen wird immer übermächtiger. Meine Art zu malen gefällt mir nicht und ich möchte es immer anders machen. Dadurch setze ich mich dermaßen unter Druck, dass dann gar nichts mehr gelingt. Nun suche ich nach einem Weg dem ein Ende zu setzen.

    Dazu hab ich mir jetzt ein paar Bücher gekauft eines davon Intuitiv Malen – Neue Kreativität . Als ich mir das Vorwort durchgelesen habe, dachte ich zuerst, das sei sicher nichts für mich. Nun bin ich nicht unbedingt der *spirituelle Typ* Yoga, meditieren, Kärtchen schreiben und Altäre bauen passt für mich nicht mit Malen zusammen. Trotzdem habe ich mich darauf eingelassen. Nachdem ich es fertig gelesen habe, muss ich sagen, eigentlich passt das ganz gut zusammen. Ich werde einfach mal versuchen den einen oder anderen Tipp umzusetzen und sehen, ob ich meine negative Einstellung zu dem was ich mache ins Positive umkehren kann.

    Zu den anderen Büchern, Malen Mutig und intuitiv und Die Komposition im Bild Oder das menschliche Maß Werkbuch für Praktiker aus bildnerischer Sicht, kann ich noch nichts sagen, die müssen erst gelesen werden.

    Ich dachte es hilft mir das niederzuschreiben und vielleicht ändert sich damit auch der Blickwinkel auf mein kreatives Schaffen. Zumindest hoffe ich das sehr.